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8 57. Staaten1), "^erfaffung, Wewohner und Städte. Poli-
tisch umfaßt die Halbinsel außer Dalmatien und dem österreichischen Ocen-
pationsgebiete Bosnien nebst der Herzegowina
zwei absolute Erbmonarchien (Kaiserreich Türkei") und Fürstentum
Montenegro mit der Hauptstadt Eettinje),
drei konstitutionelle Erbmonarchien (Königreiche Griechenland und
Serbien und Fürstentum Bulgarien mit Ostrnmelien, dem Namen nach türk.
Vasallenstaat).
Die Balkanhalbinsel steht an Einwohnerzahl so sehr hinter dem wenig
größeren deutschen Reiche zurück, daß ihre Volksdichtigkeit fast nur 7s der
deutschen beträgt. An Mannigfaltigkeit der Stämme wetteifert die Halb-
iusel mit Österreich-Uugaru und Rußland. Man unterscheidet Ureinwohner
(Griechen und Albauesen) und Eingewanderte (Türken, Bulgaren, Rumänen,
Serben, Armenier u. a.). Das herrschende Bekenntnis ist das christliche
ldie griechisch-katholische Konsession), daneben der Islam. Für Volksbildung
und Schulwesen ist nur iu Griechenland einigermaßen gesorgt.
Hafen- und Handelsstädte des griechischen Gebirqslandes:
1. Patras am gleichn. Golf, erster Hafenplatz der Halbinsel Morea
mit bedeutender Ausfuhr von Korinthen, Wein und Öl.
2. Nauplia au der Bucht vou Nauplia, ausgezeichneter Hafen mit
Ausfuhr vou Korinthen, Schwämmen und Tabak. — Nördl. davon Korinth^)
am Golf gl. N.; in der Umgegend viel Weinbau.
*) Die Türken, 1355 zuerst am Hellespont erscheinend, eroberten bis zum Ende des
15. Jahrhunderts die ganze Halbinsel (1453 Fall Konstantinopels). Nach sast 400.jähriger
Unterdrückung erkämpften die Griechen sich 1821 die Freiheit. 1876 erhoben sich die übrigen
unterworfenen Volksstämme und erhielten infolge des russisch-türkischen Krieges ans dein
Berliner Kongreß 1878 teilweise ihre Freiheit wieder. Serbien und Montenegro wurden
selbständige Reiche; Bulgarien und das südl. davon gelegene Ostrnmelien blieben unter
türkischer Oberhoheit (ersteres von einem Fürsten, letzteres von einem christlichen Gouverneur
verwaltet), vereinigten sich jedoch später und rissen sich von der Türkei los. Bosnien mit
^er Herzego wiua wurde österreichische Provinz (Neu-Öfter reich).
°) An der Spitze des türkischen Staates steht der Großsultan, zugleich das geistliche
Haupt der Mohammedaner (Jmam). Die höchsten Würdenträger des Reiches sind der Groß-
vezier, der oberste Minister, und der Scheich-ül-Jslam (d. h. Oberhaupt des Islam). Die
1876 erlassene Verfassung ist nicht in Kraft getreten.
3) Nördlich von Korinth durchschneidet der 1894 eröffnete Kanal von Korinth den
Isthmus. 6 km lang, 8 m tief und 25 m breit, hat er 48 Mill. Mark Baukosten erfordert.
Er kürzt die iin Winter oftmals gefährliche Fahrt um Morea um 90 Seemeilen (rund 160 km)
ab. Die Durchfchiffuug der Kanalstraße erfordert nur 20—25 Minuten.
Balladen: Die Kraniche des Jbpkus, von Schiller. Ariou, von Will), v. Schlegel.
Arion, von Ludwig Tieck.
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Extrahierte Personennamen: Nauplia Schiller Schlegel Ludwig_Tieck Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Dalmatien Bosnien Montenegro Griechenland Serbien Bulgarien Griechenland Patras Nauplia Serbien Montenegro Bulgarien Bosnien Korinth Korinth
Fünfter Abschnitt.
Charakterbilder aus der Geschichte der Griechen.
L Lykurg und Solon.
Lykurg*).
1.
Äm Peloponnes, an den lieblichen Ufern des Eurotas, lag eine große alte Stadt ohne Mauern und Thore. Das war Sparta. Sie war das Haupt der Provinz Lakonien und wurde mit ihrem Stadtgebiete auch wohl Lacedämon genannt. Die eingewanderten Dorier hatten sie erobert und die Zwillingssöhne Prokles und Eurysthenes theilten sich in die Herrschaft. Seitdem hatte Sparta immer zwei Könige, den einen aus des Prokles, den andern aus des Eurysthenes Stamme. Die dorischen Spartaner sahen sich als die Vollbürger und Herren des Landes an, die unterworfenen Lakonier aber für ihre Unterthanen und Erbpächter. Hart drückte auf diese die neue Herrschaft und die Einwohner der Stadt H e l o s waren die ersten, welche ihr altes Recht mit den Waffen in der Hand wieder gewinnen wollten. Allein der Versuch mißlang. Die stolzen Spartaner nahmen aus Rache den Besiegten nicht nur das beschränkte Landeigenthum, sondern auch die persönliche Freiheit. Die Heloten wurden Sklaven und ihr Schicksal theilten Alle, die später noch für ihre Freiheit gegen die Spartaner zu kämpfen wagten.
Bald erhob sich aber auch Zwietracht unter den vornehmen Bürgern selber und diese standen gegen die Könige auf, wenn letztere nach ihrer Meinung zu streng regierten. In einem solchen Aufstande geschah es, daß der König Eunomos, der Vater des Lykurgos, mit einem Küchenmesser erstochen ward.
Er hinterließ die Regierung seinem ältesten Sohne Polydektes. Dieser starb jedoch bald und nun glaubte Jedermann, sein jüngerer Bruder
•) Nach „Bäßler — hellenischer Heldensaal."
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— 148 —
sehr einfach. Bänke und Stühle giebt es nicht. Der Boden ist
mit Matten oder Teppichen belegt, auf die die Betenden oft nieder-
fallen. Die Wände der Moscheen sind nur mit Sprüchen aus
dem Koran geziert, denn der Mnhamedaner verabscheut den Bilder-
schmuck.
c. Wie mag es in einem türkischen Wohnhause aussehen? — Die
meisten Häuser der Türken sind äußerlich einfach und ärmlich. Sie
besitzen kahle Mauern und kleine, vergitterte Fenster. Über der
Thüre ist gewöhnlich ein kleiner Balkon angebracht. Im Innern
dagegen herrscht meist Wohlstand. Der Hof ist geräumig, mit
Marmor gepflastert und bei gutem Wetter mit Teppichen belegt.
In der Mitte ist ein Springbrunnen, beschattet von dichtem Ge-
büsch. Im Erdgeschoß wohnen gewöhnlich die Diener. Eine
hölzerne Treppe führt ins obere Stockwerk. Dieses zerfällt in
zwei Teile. Der erste Teil ist für die Männer bestimmt, der
zweite für die Frauen und Kinder. Dieser zweite Teil heißt
Harem. Die Gemächer des türkischen Hauses sind geräumig, aber
nicht hoch. Die Wände sind einfarbig gestrichen. Über der Thüre
jedes Zimmers steht ein Spruch aus dem Koran. (Nach Bräunlich.)
Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht:
Die Stadt Konstantinopel.
1. Die Lage der Stadt.
2. Die Moscheen der Stadt.
3. Die Bazare.
4. Das Straßenleben.
5. Die Wohnhäuser und ihre Einrichtung.
11. Die Stadt Athen.
Ziel- Wir lernen heute die aufblühende Hauptstadt Grie-
cheulands näher kennen, wo ähnlich wie in Rom Trümmer und
Ruinen bedeutsame geschichtliche Erinnerungen wecken.
I. Wo liegt Athen?
Die Karte lehrt: Athen liegt in Mittelgriechenland. Wir finden
sie auf der Halbinsel, die sich in südöstlicher Richtung ins ägäifche Meer
vorstreckt, und zwar breitet sich die Stadt in der Nähe des saronischen
Meerbusens in einer kleinen Ebene ans. — Am Meere also liegt Athen
nicht, doch besitzt es eine Hafenstadt. Sie heißt Piräus und ist mit
Athen durch eine Eisenbahn verbunden.
Ii. Welche bedeutsamen Trümmer und Ruinen finden
wir in und bei Athen?
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Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Athen Rom Athen Mittelgriechenland Athen
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Zweite Abteilung. Abendländische Völker.
Griechen.
A. Laud und Volk. Religion.
I §. 20. Griechenland ober Hellas umfaßte den Teil der Bal-kan-Halbinsel, welcher süblich vom Olymp liegt. Man unterschieb 4 Teile: a. Norbgriechenlanb enthielt Thessalien (Stadt Pharsälus und Engpaß Thertnöpylä) und Epirus. — b. Mittelgriechenlanb, barin die Städte Athen, Theben, Platää, Seuftra, Ehäronea und Delphi. Im W. das Vorgebirge Aktium. — c. Der Peloponnes, b. i. Land des Pe-lops (Morea), barin die Städte Korinth, Olympia, Sparta und im No. Mycene, in der Lanbschaft Arkabien Mantinea. — d. Die Inseln: Euböa mit dem Vorgebirge Slrtemifium, Salamis, die Cyklaben, Kreta und die ionischen Inseln, barunter Jthäka.
Im No. von Griechenlanb lagen: a. Macebonien mit den Städten Thessalonich und Philippi und dem Vorgebirge Athos; b. Thrazien.
§. 21. a. Die Griechen ober Hellenen, bte aus 4 Hauptstämmen (Dorier, Ionier, Achäer und Aeolier) bestauben, machten bei ihrer Ein-wanberung die Ureinwohner (Pelasger) überall zu Sklaven. Sie grünbe-ten in dem durch Buchten und Gebirge zerteilten Laube eine Anzahl kleiner Staaten, an bereu Spitze erbliche Fürsten (Tyrannen, b. H. Alleinherrscher) mit einem Rat der Ältesten stauben. — Das Meer lub zum See-hanbel und zur Grünbung von Kolonien ein. Unter dem heitern Himmel und den Schönheiten des Laubes bilbete das Volk frühe seinen Sinn für die schönen Künste (Bau-, Bilbhauer- und Dichtkunst) aus. — b. Himmel, Erbe und Meer beichte man sich von schön gestalteten Götterwesen belebt, welche hohe Macht und Einsicht, aber auch menschliche Fehler und Leidenschaften besaßen. Götter und Menschen aber glaubte man einer allgewaltigen Macht, dem Schicksal, unterworfen. — Den Göttern würden schöne Tempel und Bilbsäulen errichtet; man verehrte sie durch Gebet und Opfer und erfragte ihren Willen an den Stätten der Orakel (Göttersprüche). Das berühmteste Orakel war zu Delphi, wo die Pythia (Priesterin des Apollo) boppelsinnige, rätselvolle Antworten erteilte. — c. Den Göttern waren Feste und Katnpffpiele geweiht. Wer im Laufen, Fahren, Ringen und Werfen, im Gesänge und in der Dichtkunst siegte, warb mit einem Kranze von Oelzweigen geschmückt. Die berühmtesten Spiele waren: die olympischen bei Olympia (Zeus), die isthmischen zu Korinth (Poseibon), die pythischen zu Delphi (Apollo).
§. 22. Götter. A. Obere Gottheiten.
1. Kronos oder Saturn, der Sohn des Himmels (Uränos) und der Erde (Rhea, Cybele); seine Schwester Themis, die Göttin der Gerechtigkeit.
2. Die 3 Söhne des Kronos: Zeus oder Jupiter, der König des Himmels und der Erde, der Oberste im Rate der Götter (seine Waffe der Blitz, sein Schild die Aegis, ihm heilig der Adler); Poseidon ober Neptun, der
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zog. Nach Jahren geriet der junge Cyrus mit dem Sohne eines angesehenen Meders in Streit und wurde bei dieser Gelegenheit von seinem Großvater erkannt. Astyages nahm den Enkel freundlich ans und schickte ihn dann nach Persien; demharpagus aber liefe er zur Strafe für seinen Ungehorsam den eigenen Sohn schlachten und das gebratene Fleisch zur, Speise vorsetzen. Aus Rache dafür trachtete Harpagus den König vom Throne zu stoßen und forderte Cyrus auf, die Perser zur Empörung zu bringen. Dieser folgte dem Rate, besiegte den Groszvater und nahm ihn 560 gefangen. Dann brachte er alle Völker östlich vom Halys (Kisil Jrmak) teils mit Gewalt, teils auf friedlichem Wege zur Unterwerfung. Solche Fortschritte erregten die Besorgnis des wegen seines Reichtums sprichwörtlich gewordenen Königs Krösus von Lydien. Er sragte bei dem Orakel zu Delphi in Griechenland an, was er thun solle. Die Antwort lautete, wenn er über den Halys ginge, würd«^ er ein großes Reich zerstören. Den Sprnch zu seinen Gunsten deutend, begann er den Kampf, wurde aber geschlagen und zum Gefangenen gemacht. Zum Tode aus dem Scheiterhaufen verurteilt, rief er, seufzeud dreimal den Namen Solon's, der ihm einst gesagt, daß niemand vor seinem Tode glücklich zu preisen sei. Als Cyrus den Zusammenhang erfuhr, Schenkte er Krösus das Leben und behielt ihn als Freuuo bei sich.
Nach der Eroberung Lydiens unterwarf der Perserkönig auch die griechischen Kolonien an der kleinasiatischen Küste. Dann zog er vor Babel, eroberte es mittelst Ableitung des durch die Stadt fließenden Euphrat und machte damit dem babylonischen Reiche ein Ende. Den durch Nebucaduezar in bic Gefangenschaft geführten Juden gab er die Erlaubnis zur Rückkehr in die Heimat. Hierauf wollte er auch die streitbaren Massageten am Jaxartes (Syr) unter seine Herrschaft beugen. Dort aber fand der Held im Kampfe seinen Tod. Die feindliche Königin T o m y r i s soll sein abgeschlagenes Haupt in ein Gefäß mit Menschenblut getaucht haben, damit er sich satt trinken sönne. — Ans Cyrns folgte sein Sohn Kambyses, welcher Egypten zur persischen Provinz machte, und auf diesen Dariushistaspi s, unter dem die Kämpfe mit den Griechen ihren Anfang nahmen.
§ 5. Die Griechen (Land.) Griechenland wird durch Gebirge und Meereseinschnitte in drei Teile geschieden, in Nord-,
M i t t e l - und S ü d g r i e ch e n l a n d. Nordgriechenland zerfällt in die westliche Landschaft Epirns und in die östliche Thesia^ lien Zwischen Berg und Meer führt der nur wagenbreite Paß von Thermopylä nach Mittelgriechenland oder Hellas. Das letztere wird mit Südgriechenland, dem Poloponnes (Morea) durch den Isthmus von Korinth verbunden. Unter den zahlreichen Inseln sind Euböa (Negropoute) und C o r c y r a (Korfu) die größten.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Kisil_Jrmak Königs_Krösus_von_Lydien Cyrus Morea
(Bewohner.) Die ältesten Bewohner Griechenlands traten die Pelasger; später wurden die ihnen verwandten Hellenen das herrschende Volk. Zu diesen Ureinwohnern kamen dann noch verschiedene fremde Einwanderer. So landete der Sage nach Ce-krops aus Unter-Egypten in Attika (in Hellas)' und erbaute die Burg Cekropia bei Athen. Um dieselbe Zeit kam Kad-mus aus Phönizien nach Böotien (inhellas) und legte durch Erbauung der Burg Kadmea den Grund zu der Stadt Th eben. Nicht lange darauf ließ sich Dan aus aus Ober-Egypten in Ar golis (aus dem Poloponnes) nieder und wurde der Stammvater der Herrscher vonargos und Mycene. Hundert Jahre später wanderte Pelops aus Kleinasien in die südliche Halbinsel ein, gewann Elis und gab schließlich dem ganzen Lande den Namen Peloponnes d. i.' Pelopsinsel.
(Religion.) Die Griechen glaubten an eine Menge Götter, die sie sich den Menschen ähnlich, nur vollkommener und mächtiger dachten. Unter den zwölf Göttern des Himmels, deren Wohnsitz man auf den hohen Olymp verlegte, stand obenan Zeus (bei den Römern Jupiter genannt), der König und Vater der Götter und Menschen. Seine Gemahlin war die Himmelskönigin Here (Juno), die Stifterin und Wächterin des heiligen Ehestandes. Pallas Athene (Minerva) war die Göttin der Weisheit, des Gewerbfleißes und der Kriegskunst, Hephästus (Vulkan) der Gott des Feuers und der Schmiedekunst, Heftia (Vesta) die Göttin des Herdes und der Häuslichkeil, Apollo der Sonnengott, der Gott der Dichtkunst und des Gesanges, Artemis (Diana) die Göttin des Mondes und der Jagd, Ares (Mars) der in Waffen gehüllte Kriegsgott, Aphrodite (Venn s) die Göttin der Liebe und Schönheit, Hermes (Merkur) der Götterbote und Gott des Handels, Poseidon (Neptun) der Gott des Meeres und Demeter (Ceres) die Göttin des Ackerbaues. Zu diesen höheren Gottheiten kamen noch viele mittlere und niedere sowie die Heroen d.i.menschen, welche wegen ihrer Stärke und Tugend unter die Götter versetzt wurden. — Die Seelen der Abgeschiedenen kommen nach dem Glauben der alten Griechen in das 'finstere Reich des Hades (Pluto), des Beherrschers der Unterwelt, an deren Pforten der dreiköpfige Hund Cerberus Wache hält. Ein Fährmann führt sie über den Totenfluß Styx, damit sie von den ewigen Richtern ihr Urteil empfangen. Die Verdammten werden den Qualen des Tartarus zugewiesen, die Gerechten dagegen gehen ein in das Elysium, wo'sie in ewiger Glückseligkeit leben.
(Orakel.) In allen wichtigen Angelegenheiten nahm man seine Zuflucht zu den Orakeln. Das berühmteste derselben war das des Apollo zu Delphi in Phocis (in Hellas). Dort befand sich eine Höhle, über, welcher sich auf einem goldenen Dreifuß die wahrsagende Priesterin niederließ. Durch die aus der Höhle aufsteigen-
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Extrahierte Personennamen: Dan Diana) Hermes Cerberus
und nahm ihn zu sich, den ungehorsamen Minister Harpagus aber strafte er dadurch, dass er ihm das Fleisch seines eigenen Sohnes zum Essen vorsetzte. Als Statthalter von Persien reizte Cyrus aus Harpagus' Betreiben die Perser zur Emprung gegen die Meder. Um sie fr seine Plne zu gewinnen, lie er sie einen Tag hart arbeiten, am andern aber ein frhliches Fest feiern, und sagte dann: Solche Feste werdet ihr tglich haben, wenn ihr das Joch der Meder ab-schttelt!" Hierauf fhrte er sie gegen die Meder, die unter dem rche-erfllten Harpagus zu ihm bergingen, entthronte seinen Gro-vater, behandelte ihn aber milde.
4. Cyrus Siege und sein Ende. In Kleinasien besiegte Cyrus den reichen König Krsus von Lydien und oerurtheilte ihn zum Feuertode. Auf dem Scheiterhaufen rief der Unglckliche aus: O Selon, Solon, Solon!" Als ihn Cyrus nach der Bedeutung dieser Worte fragte, erzhlte er: Einst besuchte mich der weise Grieche Solon. Ich zeigte ihm alle meine Schtze und wollte ihn zu dem Gestndnis bringen, dass ich der Glcklichste der Erde sei. Er aber sprach: Kein Mensch ist vor seinem Tode glcklich zu preisen!" Wie wahr hat er gesprochen!" Cyrus war ergriffen, schenkte Krsus das Leben und machte ihn zu seinem Rathgeber. Auch das fefte Babylon eroberte Cyrus und lie die Inden 536 v. Chr. nach Yojahriger Gefangenschaft in ihre Heimat zurckkehren. Im Kampfe mit den M a s s a -geten soll Cyrus sein Leben verloren, die feindliche Knigin seinen Kopf in einen Schlauch voll Blut mit den Worten gesteckt haben: Nun trinke dich satt, Barbar!" Nach einer andern Sage starb er eines natrlichen Todes. Auf seinem Grabmal sind die Worte eingehauen : O Mensch, ich bin Cyrus, der den Persern die Oberherr-schaft erwarb und der Asien gebot; darum beneide mir dieses Grab nicht!" Sein grausamer Sohn K a m b y s e s eroberte Aegypten, und Darius Hystaspis dehnte die persische Herrschaft der Kleinasien aus und suchte nach Europa vorzudringen.
4. Griechenland.
1. Land und Leute. Griechenland ist die sdostliche Halbinsel von Europa, die mit Astert durch eine Inselbrcke zusammenhngt. Die Kste ist voll Buchten und mit Inseln umgeben, das Land reich an Abwechselung von Bergen und Thlern, der Himmel blau und heiter. Im Norden war Mazedonien das wichtigste Land. Das eigentliche Griechenland zerfiel in Nord-, Mittel- und Unter-Griechenland. Innord-Griechenland lagen die Landschaften Thessalien und Epirus; in Mittel-Griechenland oder Hellas war Athen in Attika, in Unter-Griechenland oder dem Peloponnes war Sparta in Lakonien die wichtigste Stadt.
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Extrahierte Personennamen: Harpagus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Solon Cyrus Krsus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Darius_Hystaspis Darius
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Kleinasien Europa Griechenland Griechenland Europa Mazedonien Griechenland Thessalien Epirus Mittel-Griechenland Athen Attika Unter-Griechenland Sparta Lakonien
139
Alle Metalle zusammen bilden eine Klasse von Mineralien,
^lle Salze zusammen bilden auch eine Klasse von Mineralien.
Welche von den genannten Bingen in der Erde sind Me-
talle? — Welche sind keine Metalle? — Welche sind Salzet
Welche nicht? —
Wie viel Klassen von Mineralien kennt ihr jetzt? — Wie
heissen sie? — Welche Mineralien nennt man Steine? —
Welche heissen Metalle? — Welche heissen Salze? —
7. Der Sand.
Unverbrennbar, unauflösbar, locker, weich, weiß, grau, röthlich, gelb-
körnig.
Das Unverbrennbare, die Unverbrennbarkeit u. s. w.
Der Sand ist unverbrennbar. Der Sand war unverbrennbar. Der
Sand wird unverbrennbar sein. U. s. w.
Ist der Sand unverbrennbar? U. s. w. — U. s. w.
Der Sand hat eine weiße, graue, röthliche oder gelbe Farbe. Er
fühlt sich scharf und rauh an; denn er besteht aus lauter Quarz-
oder Kieselkörnern. Die Körner haben eine verschiedene Größe,
von der Dicke einer Erbse bis zur äußersten Feinheit. Der weiße
Und sehr feine Sand ist schön, und wird als Streusand auf be-
triebenem Papier und in den Zimmern gebraucht. Auch benutzt man
ihn zum Scheuern der kupfernen und zinnernen Küchengeschirre. Der
etwas grobe Sand wird beim Formen der Ziegelsteine und zur Zu-
bereitung des Mörtels gebraucht. Sehr grober Sand heißt *Kies,
Und diesen benutzt man beim Pflastern der Straßen.
Wenn der Sand trocken ist, hangen seine Theile nicht zusammen.
Auch wenn man den Sand mit Wasser anfeuchtet, hangen seine Theile
Noch so lose zusammen, daß man ihn nicht zu einem Klumpen ballen
taun. Wenn der Boden nur aus Sand besteht, so heißt er Sand-
boden. Dieser ist sehr locker und trocknet schnell aus. Deßwegen
können Pflanzen auf ihm nicht so gut wachsen als wenn er mit Lehm
oder Dammerde vermischt ist. —
Im Feuer ist der Sand weder schmelzbar noch ver-
brennbar, und im Wasser läßt er sich nicht auflösen. Er
ist ein lebloser Erdstoff oder ein Mineral.
8. Die Steinkohle.
Verbrennbar, hart, spröde, dicht, schwarz, glänzend.
Das Verbrennbare, die Verbrennbarkeit, das Verbrannte, u. s. w.
Die Steinkohle ist verbrennbar. Die Steinkohlen sind verbrennbar.
Die Steinkohle war verbrennbar. Tie Steinkohlen waren verbrennbar.
Die Steinkohle wird verbrennbar sein. Die Steinkohlen werden ver-
brennbar sein. U. s. w.
Ist die Steinkohle verbrennbar? U. s. w. — U. s. w.
Die Sretnkohten sind schwarz und haben einen fettartigen
Ranz. Sw sind entweder dicke Stücke und heißen Brocken, oder
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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17
mit dem der andern hohen Beamten nach Roßschweifen bestimmt,
«eiche ihnen bei feierlichen Gelegenheiten vorgetragen werden.
Die Religion ist muhamedanisck, doch wohnen auch viele Juden
Unter ihnen; die Fremden nennt man ohne Unterschied Franken.
59. Griechenland, früher ein sehr merkwürdiger, selbsistan-
diger Staat, wurde vielfach unterjocht und zuletzt ein Raub
der Türken, hat aber vor kurzer Zeit durch harten Kampf und
unter Vermittelung der großen Mächte seine Unabhängigkeit wie-
der gewonnen und sich einen eigenen König gewählt. Das Land
besteht aus den früher türkischen Provinzen Livadien und Mo-
rra, die durch die Landenge von Korinth mit einander verbun-
den sind, und mehren Inseln des mittelländischen Meers. Der
Olymp, Pindus und Parnaß sind aus der alten Geschichte be-
rühmte Berge. Products sind: Schafe, Ziegen, Wein, Korinthen,
Seide und Südfrüchte. Die Griechen wurden früher als falsch,
boshaft und niederträchtig geschildert, sollen aber jetzt, seitdem
sie aus ihrem sklavischen Zustande sich zu erheben anfangen,
besser werden. Es wohnen hier' auch viele Fremde. Die grie-
chische Religion ist die herrschende. Die Städte sind in den letzten
Kriegen sehr zerstört; Korinth, berühmt durch die Religions-
geschichte; Athen, früher der Sitz der Weltweisheit, Kunst und
Wissenschaft, liegt in einer schönen Ebene; Lepanto, am Busen
gleiches Namens. Auf Antiparos ist die große, 80 Fuß hoye,
4300 Fuß lange und 100 Fuß breite Tropfsieingrotte berühmt.
60. .Italien, der Garten von Europa, durch die Alpen
im Norden von der Schweiz und Deutschland, im Westen von
Frankreich getrennt, auch Welschland genannt, wird eingetheilt
n Ober-, Mittel- und Unter-Italien. Ober-Italien begreift
die Königreiche Sardinien und die Lombardei nebst den Herzog-
thümern Parma und Modena — Mittel-Italien das Großherzog-
thum Toscana, das Herzogthum Lucca und den vom Papst be-
herrschten Kirchenstaat — und Unter-Italien das Königreich
Neapel, welches mit dem Königreich Sicilien vereint, auch das
Königreich beider Sicilien heißt. Die Alpen laufen im Norden
in mehre Zweige aus und bilden den Monta: Rosa, St. Bern-
hard und Montblanc; die Apenninen durchstreifen in der Mitte
der Lange nach das Land. Die Witterung Italiens ist milde
und fruchtbar. Einige Gegenden sind sehr schön, und daher wird
Italien von Fremden vielfach besucht. Der Boden ist fast das
zanze Jahr thätig zur Hervorbringung der schönsten Produkte.
Schnee kennt man nur auf und an den Gebirgen; wenn dieser
Schnee plötzlich schmilzt, so entstehen oft große Ueberschwem-
2
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Die Türkei und Griechenland.
Die große Halbinsel, welche neben Italien gegen Osten liegt,
umfaßt das alte Griechenland, das wir schon durch die Geschichte
kennen lernten. Im Jahre 1453 wurde es von den Türken er-
obert und bildete seitdem den Hauptsitz ihrer Macht, die in der
Mitte des 16ten Jahrhunderts den höchsten Gipfel erstieg, von da
an aber durch viele Kriege wieder tief herab sank. Das fruchtbare
Land, obgleich schlecht angebaut, liefert dennoch reichlich Getreide,
Reiß, Mais und Südfrüchte, nebst Wein und Tabak. Die Gebirge
enthalten edle Metalle und Marmor, und an Vieh ist kein Mangel.
Die türkischen Besitzungen in Asien messen 24,000 Q.m.,
und eben so groß sind auch die afrikanischen Länder, die unter
türkischer Oberherrschaft stehen.
Die Hauptstadt des türkischen Reiches ist Konstantinopel, von
den Türken St ambul und in alter Zeit Byzanz genannt (600).
Die Stadt hat mit den Vorstädten 24 Stunden im Umfange und
liegt in einer unvergleichlich schönen Küstengegend, an der 1000 Fuß
breiten Straße von Konstantinopel. Der Palast des Sultans gleicht
für sich schon einer Stadt und ist mit herrlichen Gärten umgeben.
Er hat einen ungeheuren Haupteingang, von welchem die Regierung
den Namen „hohe Pforte" erhalten hat.
Im Jahre 1821 haben sich die im Süden der Türkei woh-
nenden Griechen gegen die Herrschaft der Türken empört und ihre
Unabhängigkeit erkämpft. Seitdem bildet die Halbinsel M o r e a
nebst Livadieu mit einigen Inseln das Königreich Griechenland,
das auf 900 Q.m. nicht ganz eine Million Menschen zählt. Dies
ist der Uebcrrest des altberühmten Griechenlandes, das im Alter-
thum so mächtige Staaten und ein unerreichtes Heldenvolk in sich
schloß. Die Hauptstadt ist Athen; Korinth und Theben, diese einst
so wichtigen L-tädte, sind jetzt unbedeutende Orte, und von andern
ehemals berühmten Städten sind kaum noch Spuren zu finden.
6. Westeuropa.
Spanien und Portugal.
Beide Länder bilden eine Halbinsel, die Frankreich an Größe
gleichkommt. Von derselben besitzt Spanien 9000 Q.m. mit 15 Mill.
Menschen. Es ist durch die 50 Meilen lange Pyrenäen kette
von Frankreich getrennt und wird auch sonst vielfach von Gebirgen
durchzogen. Beide Länder sind stellenweise sehr fruchtbar und er-
zeugen besonders sehr feine und feurige Weine.
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